Baustellen

Baustellen viele derzeit, wackeliges Sein wie kleine Kegelzwerge.
Baustellen viele derzeit, wackeliges Sein wie kleine Kegelzwerge.

 

Wo wohnt er?

Meine letzte Information ist, dass er in der xy-Straße wohnt.

Was arbeitet er?

Ich weiß es nicht.

Wissen Sie denn wenigstens, ob er noch studiert?

Nein.

Oder wo er sich aufhält?

Nein.

Gibt es weitere Kinder?

Weiß ich nicht.

Ist er wieder verheiratet, gibt es eine Lebensgefährtin?

Kann ich nicht sagen, keine Ahnung.

Gibt es regelmäßig Umgang?

Zweimal pro Jahr ist doch regelmäßig, oder?!

Nein! Also kein Umgang. Sie haben das alleinige Sorgerecht?!

Nein, das liegt bei uns beiden.
(denkt sich) Macht gerade nicht den Eindruck geordneter, bürgerlicher Verhältnisse, die Antworten.

(irritierter Blick) ?????

Wir beauftragen jetzt den Gerichtsvollzieher* mit der Zwangsvollstreckung, dann gibt er die Vermögensauskunft, und wenn er dann immer noch keine Aussage trifft, wird er in Beugehaft (Ordnungsmittel) genommen. Einträge bei Schufa, Privatinsolvenz usw. gehen einher, das allerletzte Mittel ist dann eine Gerichtsverhandlung*. Er hat jederzeit die Möglichkeit, alles abzuwenden, indem er sich hier erklärt. Jederzeit, wie auch in den letzten Jahren. Nur, dass Sie Bescheid wissen.
*auf Kosten des Kindes/seines Vertreters

Gut.
(denkt sich) Jo, weiß ich. Und ich weiß aus Erfahrung, dass der Gerichtsvollzieher auf meine Kosten arbeitet. Beim Ex war noch nie was zu holen und Gerichtsvollzieher beeindrucken ihn leider überhaupt nicht. Wahrscheinlich wählt er die harte Nummer mit „einfahren“, um seine Bedürftigkeit zu demonstrieren und meine Schlechtigkeit zu belegen. Well, he may do so. S´all up to him.

Träume im Wind. Wunderschön, vor allem in der Phantasie.
Träume im Wind. Traumfänger, fang!

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Kleine, nachbrodelnde Frage: Wieso ist für die Beistandschaft der Umgang von Belang? Sind das nicht zwei strikt getrennt voneinander zu betrachtende Bereiche?

Ansonsten: kein gutes Gefühl, den Ex mit Verfahren zu überziehen. Wirklich nicht! Aber die Brillanten leben nunmal nicht von Luft und Liebe, Unterhalt, und die andere Baustelle, das Sorgerecht, seufz. Verhandlung ist terminiert. So viel Aufriss wegen Kleinigkeiten, das ist hochnotpeinlich! Wie zackig würden zwei Vernünftige das untereinander regeln.

Mamamotzt kann aber nicht noch weitere Jahre immer „lieb und brav“ sein, hinterherlaufen, bis Ex mal anzutreffen ist, immer in seine Richtung kooperativ sein im Namen des Kindeswohls etc. etc.
Solchen Menschen müssen Grenzen gesetzt werden. Offenbar in erster Linie zu ihrem eigenen Schutz (der reitet sich ja nur tiefer und immer tiefer rein), aber eigentlich besonders zum Wohl der Brillanten, und ein wenig am Rande auch für Mamamotzt selbst. (In anderen Fällen: der Betroffenen.)

Es fühlt sich wirklich nicht gut an, einen anderen Menschen, einen Menschen, den die Brillanten als einzigen Vater haben und den sie so gerne schätzen können würden, zu dem sie so gerne aufsehen wollen würden, den sie am liebsten ohne Wimpernzucken liebhaben wollen würden**, mit Baustellen zu überziehen.
**Merkwürdige Futur II-Konstruktion, denn die Brillanten haben ihren Vater von sich aus inzwischen nicht mehr bedingungslos gerne. Zu ambivalent ist sein Verhalten ihnen gegenüber.

 

 

 

 

P.S.: Mamamotzt ist sehr gespannt, was an neuen, hanebüchenen Ausreden geliefert werden wird. Es bleibt spannend.

 

 

3 Gedanken zu „Baustellen“

  1. „Mamamotzt kann aber nicht noch weitere Jahre immer “lieb und brav” sein, hinterherlaufen,…“ Diesen Ratschlag hätte ich meiner Mutter auch mal ein, zwei Jahre eher geben sollen, dann wären viele Dinge nach der Trennung mit meinem Vater anders verlaufen; bedeutet, vor allem mit positiveren Auswirkungen auf sie selbst. Sich dieses „lieb und brav“ einzugestehen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, damit nicht alles nur nach der Nase des Vaters läuft. So jedenfalls sehe ich das als objektiver Betrachter und Sohn meiner Mutter.

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