Frühstart

Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung und Mamamotzt demnächst im Büro. Die Probewoche läuft, der Brillant, der sonst am längsten morgens daheim war, seine eigene Portion von Muttermorgenliebe braucht und verlangt und natürlich auch bekommt, ist einige Tage auf Klassenfahrt.

Nun kann Mamamotzt mal testen, wie es so früh im Büro ist. Die erste ist sie sowieso immer, in der Branche ungewöhnlich und ungünstig, weil die benötigten Ansprechpartner so früh meist gar nicht zu erreichen sind.

Bisherige Feststellung:

  • es ist entspannter morgens, weil es einfach entspannter ist, je weniger Personen durchs Haus wuseln
  • alles geht schneller morgens
  • morgens sind die Ansprechpartner in Unternehmen und Firmen trotzdem nicht eher zu sprechen, die „gewonnene“ Zeit sollte für Buchhaltung etc. genutzt werden

Es ist zur Zeit nämlich einfach richtig suboptimal, ohne Nachmittagsbetreuung für die Kinder.

Jeden Tag kommen die Brillanten zu unterschiedlichen Zeiten nach Haus, mindestens einer ist schon um 13 Uhr da und bringt Hunger, Erlebnisse und Hausaufgabenfragen mit. Die Heimkehrzeit der Brillanten krümelt sich dann durch den Nachmittag. Einer kommt, der andere muss zum Kieferorthopäden, Zahnarzt oder Sport. Die Unregelmäßigkeit fußt hier auf dem Konstrukt, das salopp Ganztagsschule genannt wird (mit offenem Angebot). Eine Ganztagsschule hat ein bis zweimal Nachmittagsunterricht. Sonst NICHTS. Die Räume der Schule sind ansonsten auch nachmittags geöffnet, die SchülerInnen könnten sich dort aufhalten, sie müssten ja nicht nach Hause gehen. Also: beschweren über den „falschen Hasen Ganztag“ ist nicht. (Und glauben Sie Mamamotzt: Sie möchten ganz sicher auch nicht, dass Ihr Teenie dort unbeaufsichtigt mit anderen Teenies abhängt und auf spleenige Ideen kommt. Wirklich nicht!)

Arbeitszeitende in Sichtweite macht fahrig

Beim Heimkommen nach der Schule möchte jeder Brillant seine Erlebnisse anbringen, jeder möchte die Essensansage: „Heute Mittag nichts, erst abends warm!“ persönlich hören. Jedes mal eine Unterbrechung der Gedanken, und noch eine, und noch eine. Das bringt total aus dem Flow, und weil Mamamotzt weiß, was ab 13 Uhr droht, wird sie vorher schon fahrig. Lohnt nicht mehr, dieses und jenes anzufangen etc. pp. Geht ganz vielen Kollegen genauso. Und Mr. Wow an seinen Homeofficetagen übrigens auch.

Es folgt meist eine sehr undisziplinierte Flucht aus dem Büro, mit schlechter Laune von Mamamotzt, weil nichts fertig ist, Stress, wenn doch noch ein Interviewpartner zurück ruft, und dazu noch ziemliche Nachmittagsterminhektik einer agilen Familie.

Allem Neuen wohnt ein Zauber inne

Die Änderungen treten dauerhaft nach den Sommerferien ein, der jüngste Brillant wird dann andere Schulanfangszeiten haben und mit den Großen das Haus verlassen. Und Mamamotzt wird dann um sieben Uhr morgens im Büro sitzen (können).

Vielleicht kann der baldige Frühstart einiges zum Guten verändern. Nicht nur der Buchführung würde es gut tun.

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