Mamamotzt hat den Totalboykott beschlossen. Gegen den Ex. Seit dem Wochenende.
Jahrelang fragte sie sich, ob er einfach ein wahnsinnig naiver Unglücksrabe sei, oder eiskalt berechnend. Den Unglücksraben mimte er stets hervorragend, fast jeder nimmt es ihm ab, und sicher kann man alles aus seiner Perspektive so erklären, wie er es zu tun pflegt. Oder: Man(n) entscheidet sich anders und übernimmt die Verantwortung.
Durch mehrere dämliche Lügen seinerseits ist Mamamotzt endgültig klar geworden, dass er wirklich eiskalt berechnet, was für ihn an Vorteil drin ist. Wenn er die Kinder holt, hier oder da mit ihnen auftaucht, und dass er die Kinder im wesentlichen als Einkommensgenerator betrachtet. Sowie als Statussymbol.
Herr, wirf Hirn herab!
Warum hat sie vieles nicht sehen können in den Jahren vorher? Warum reichten ihr nicht mal die ständigen, wiederholten Demonstrationen seiner Unzuverlässigkeit?
Weil sie es nicht sehen wollte. Ja! Leider!
Weil sie auch dachte: Im Gesetz steht ja, beide Elternteile müssen sich nach einer Trennung wohlwollend kümmern und den Umgang mit dem jeweils anderen Elternteil unterstützen und positiv darauf vorbereiten und einwirken (sinngemäß). Dagegen auf keinen Fall verstoßen und immer schön „brav“ sein, damit nichts passiert.*
HAH!
Als empathischer Mensch, als gute Mutter und nicht zuletzt als Philantrophin blieb Mamamotzt den Brillanten gegenüber immer neutral, den Ex betreffend. Suchte keine Entschuldigungen, aber sprach auch nicht negativ.
Ging sofort auf jeden Kontaktwunsch der Brillanten zum Ex ein, auch wenn diese gerade wieder die x-te monatelange Unterbrechung aus dem Nichts zelebrierte. Und schürte so leider selbst immer wieder Hoffnung bei den Brillanten. Und vielleicht auch bei sich. – Kann man(n) denn wirklich seine eigenen Kinder so nachlässig behandeln?! –
STOPP!
Seit dem Wochenende steht Mamamotzt zu ihrer neuen Überzeugung (die Umstehende ja schon lange hatten), und sie will nichts mehr beschönigen.
Eine Mamamotzt, die sich einen Standpunkt gönnt und den vertritt, dürfte den Brillanten gut tun.
Auf geht´s!
*Vermutlich geht es vielen Müttern so wie Mamamotzt: Sie haben riesige Angst, dass ihnen die Kinder „weggenommen“ werden. Kinder, um die sich der Ex oft nie oder nur wenig gekümmert hat. Aber weil es „sein Recht“ ist, sich gesetzlich zu „wehren“, und weil Mütter (gilt alles auch vice versa, Betreuungselternteil und so, Kauderwelsch) ziemlich leicht nachzuweislich gegen irgendwas verstoßen, was angeblich der Bindung zum anderen Elternteil im Weg steht. Und weil der andere Elternteil gegenüber der Mutter machtlos ist, hilft seit einiger Zeit das Gesetz vermeintlich entrechteten gerne nach. Eine nicht aus der Luft gegriffene Sorge, dass der Ex die Kinder „bekommt“.
Ich finde Deine Erkenntnis richtig. So wie Du die Situation beschreibst wäre es eine Verschwendung von Energie. Ich finde es aber trotzdem richtig, dass Du es so lange versucht hast. Hinterher ist man immer schlauer, aber es hätte sich auch zum positiven ändern können und dann wären alle besser dran. Desweiteren hat Dein Verhalten auch Deinen Kindern die Möglichkeit gegeben eine eigene Meinung zu bilden. Hättest Du sie von Anfang an abgeschirmt würden sich bestimmt „Dolchstoßlegenden“ bilden. Du und Deine Kinder haben zwar einen hohen Preis gezahlt, aber aus meiner Sicht und basierend auf Deinen Beschreibungen war das trotzdem die bessere Option.
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Mamamotzt dankt für die wohlmeinenden Worte. Die generelle Haltung ist landläufig: „Dummes Weib, welches nichts aus dem Ex rausgeschlagen hat und sich auch noch jahrelang hat veräppeln lassen.“
Doch so beginnen Kriege, und Frieden wollte sie. (Nicht übrigens, dass nun Unfriede begonnen hätte!)
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Liebe Mamamotzt,
ich habe nach reiflicher Überlegung auch dazu gefunden, den Kindern gegenüber zu sagen, dass ich es scheiße finde, dass ihr Vater so unzuverlässig ist und sich so wenig um sie kümmert. Und da waren sie froh. Denn zum einen sehen sie so ihre Wahrnehmung bestärkt und suchen nicht nach Ausreden für jemanden, der sich unentschuldbar verhält (so wie auch ich es in der Ehe tat, soviel zum Punkt „Wie konnte ich das jahrelang übersehen/tolerieren!?“). Zum anderen spüren sie sowieso, was ich denke und fühle. Es geht hier auch um Authentizität. Nicht darum, den Vater schlechtzumachen, denn das würde keinem nützen. Aber sagen, dass dieses Verhalten unmöglich ist, das verbietet einem kein Jugendamt der Welt.
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Den Kindern authentisches Vorbild sein. Ihnen nicht die Vorlage liefern, Ausreden für andere zu suchen.
SEHR WICHTIG und RICHTIG! Genauso war es gekommen, alles und jedes war eine Entschuldigung für Ex, die Brillanten konnten ihn unaufgefordert besser rausreden, als er sich selbst.
Und natürlich hatten sie großes Verständnis, dass sie selbst Nachrangigkeit besitzen.
Welch Fehler!
Mamamotzt dankt!
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Ich finde es sehr richtig, wie du sagst, dass es um Authentizität geht. Denn ich denke, dass das Kids sehr viel gibt. Wenn man ihnen zeigt, dass die Enttäuschung, die sie sich vllt nicht trauen zu fühlen, wirklich angebracht ist. Fühlen ist ok. Fühlen ist authentisch. Und ihre werden ernst genommen. So wichtig.
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Ich beglückwünsche dich. Aber ärgere dich nicht zu sehr über die Dauer dieser Erkenntnis. Es ist gut, dass du wohlwollend warst. und Hoffnung stirbt eben zuletzt. Immer.
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Ich kann mich den vorherigen Kommentaren nur anschließen. Mit dieser Entscheidung kommen Du und Deine Kinder wahrscheinlich endlich zur Ruhe, die Ihr wohl bitter nötig habt.
Lass Dir keine Angst machen und gräm Dich nicht dafür, dass Du jetzt erst den Mut findest. Da bist Du sicherlich nicht die Einzige, die so lange Zeit brauchte. Ich benötigte z.B. Jahre, um überhaupt die Ehe zu beenden, aus Angst, Unwissen und immer wieder der kleine Hoffnungsschimmer, dass doch noch alles gut wird.
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Liebe Mamamotzt,
wir haben uns gerade erst auf Twitter kennen gelernt. Aber dennoch möchte ich einen kurzen Kommentar hinterlassen. Es ist ja so, dass ich das nämlich verstehen kann.
Man hat selbst Angst, dass die Kinder doch lieber zum Papa wollen, der es nicht mal schafft, einen Telefonhörer in die Hand zu nehmen. Dass man doch verliert, wenn mal die Frage kommt, soll das Kind von der Mutter weg. Mich schmerzt es immer sehr, wie sehr das Kind zum Papa will und ihn augenscheinlich vermisst. Nun ist der Papa aber weder ganz da, noch ganz weg (fairerweise gesagt). Für mich ist so ein Zwischending aber sehr anstrengend. Vielleicht auch, weil es noch sehr kurz ist.
Was mich aber zu meinem Post bringt: Ich weiß nicht, ob es Berechnung ist. Eine Therapeutin nannte es das „Schaf-Syndrom“, dieses „Mähhh-ichkanndochnixdafür“.
Und eine Frage an alle: Wissen die Papas von den diversen Blogs? Lesen sie über die ausgesprochenen Worte?
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Mamamotzt dankt für deinen Kommentar, liebe Petra!
Über diesen Blog wird der Ex nichts wissen, vermutet sie. Ist ja bewusst spartanisch.
Insgesamt könnte ihm das Phänomen bekannt sein. Aber mit Technik hat er es nicht so, es dürfte sich auf das reine Wissen beschränken.
Beim letzten Mal ist Mamamotzt entweder der Geduldsfaden gerissen oder die Erkenntnis gekommen. Diesem Ex passiert seit Jahren komisches, was ihn entschuldigt. Konnte sein, konnte gleich gut nicht wahr sein. Aber letztes Mal hatte er dreist gelogen und sich verheddert. Natürlich bemüht er das Schaf-Syndrom!
Wie dem auch sei, Unglücksrabe oder eiskalter Lügner: Mamamotzt muss endlich für ihr Seelenheil und das der Kinder auf Distanz gehen. (Ist bei ihnen aber wohl auch extrem.)
Und es tut bislang allen gut.
Es grüßt herzlichst Mamamotzt!
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