„Sapperlot, ich will aber“

Vor einer Woche erschien Ex nicht zum vereinbarten Umgang. Irgendwann kam er wohl. Binnen des Wochenendes. Ohne Ankündigung. Und ohne Mamamotzt samt Brillanten zu antreffen. (Termine.)
Keine weitere Information von ihm bis heute, warumwiesoweshalb. (Mamamotzt bringt den Brillanten bei, dass man sich abmeldet, eine Verspätung ankündigt, sich evtl. entschuldigt für Verspätungen etc.)

Macht nichts, Ex braucht das nicht. Er erschien dann einfach mal gestern. Ohne Ankündigung. Fährt extra die ganze Strecke her, ohne vorher zu fragen, ob die Brillanten da sein würden! Braucht er ja nicht. Sind halt seine. Haben halt da zu sein, wenn er sie „haben will“.

Brillanten waren alle nicht da, freitags wird nach Kräften gespielt. Außer an den Papa-Wochenenden, weil man dann pünktlich auf einen Papa warten muss, der zu spät oder gar nicht kommt. 10% Pünktlichkeit ca.

Unerhört, Mamamotzt kooperiert ja gar nicht, er will die Kinder!
Ex verdrehte die Umgangszeiten (Mamamotzt hätte sich vertan, heute wäre nämlich richtig!) und verhedderte sich (weil: stimmt ja nicht, mit keiner Begründung).
Ex verplapperte sich (schon wieder andere Begründung, warum das Auto genau zum letzten Deutschlandspiel eine Panne hatte).
Ex verplapperte sich nochmal (muss die Brillanten vorzeigen bei Verwandten aus Amiland, viel Zeit bleibt nicht bis zum Abflug).
Ex wird (heute) wieder vor der Tür stehen. Da kann Mamamotzt egal wie oft die gemeinsam getroffene GERICHTLICHE UMGANGSVEREINBARUNG ins Feld führen. Für ihn gilt die nämlich nicht. Einfach, weil es ihm nicht passt und dann hält er sich nicht dran.

Mamamotzt hat geprüft, es gibt nichts, was solchen Menschen verbietet, sich täglich an die Haustür zu stellen und zu nerven. Immerhin blieb es diesesmal friedlich.

Die Brillanten sind im Bilde und haben keine Lust, mal eben vorgeführt zu werden. Ihren Loyalitätskonflikt verringert das allerdings nicht.

Coaching haut um

Gestern hatte es Mamamotzt förmlich zerrissen. Während andere die deutschen Tore in Brasilien bejubelten, übermannte sie ein Heulflash galore.

Der Tag war eine emotionale und physische Achterbahn, zwei Kurznaps trotz ausreichend Schlaf, irgend etwas war ohnehin komisch.
Vermutlich bricht sich da „das Neue“ Bahn, kommt ans Tageslicht. Etwas „Neues“ nach dem Coaching. Jüngst durfte Mamamotzt ihre erste Coachingeinheit alleine wahrnehmen, und man prophezeite ihr schon, dass das Unterbewusstsein ab jetzt arbeiten würde.

Nach einer Nacht stellt es sich ihr so da:

Das Grundproblem ist Nähe und Vertrauen. Darauf fußt sehr, sehr viel an Aktion und Interaktion in ihrem Sein. Sie mag keine Nähe und vertraut nicht.
Eine so starke Sensibilität in diesem Bereich ist aber leider wenig alltagstauglich, gerade wenn man die Erziehung mehrerer Kinder etc. etc. alleine stemmen muss.

Beispiele:
Eine kleine Verabredung zum einigermaßen spontanen Spazierengehen setzt sie schon ungeheuer unter Druck. „Noch ein Termin, noch jemand, der enttäuscht werden könnte.“ Jeder Moment, in dem jemand anders etwas erwarten könnte, ist wahnsinniger Druck. Brillanten und Kunden (professionelle Ebene) können Ansprüche stellen, alles andere ist ihr zu nah.
Sie vermeidet es seit jeher, Menschen näher kennenzulernen, damit diese keine Erwartungshaltung ihr gegenüber aufbauen. Und damit diese sie nicht verletzen, indem sie das Vertrauen missbrauchen.

Ist vermutlich in einem nur schwach gebildeten Urvertrauen begründet, welches dann auch schnell knackig zerstört wurde. Erstaunlich, wie es einem das halbe Leben nachhängt. (Die zweite Hälfte wünscht sich Mamamotzt unter anderen Rahmenbedingungen.)

Die ewigen Problem mit dem Ex gehören auch in diese Themen-Ecke. Mamamotzt hatte ihm mehr als ein Jahrzehnt vertraut, wurde zwar enttäuscht, aber will nicht wahrhaben, dass sich da nichts mehr zum Positiven ändert. Obwohl sie es logisch weiß. Dieser Schmerz sitzt ganz tief.
Nun will sie ihn „mental einfach liegen lassen“ (den Ex). Ein Schlüsselsatz aus dem Coaching.

Das inzwischen klar erkannte Muster, Menschen recht bald auf Distanz zu bringen, sobald sie sich emotional zu sehr nähern, hat damit zu tun.
Die Freude und Erleichterung, wenn etwa ein kleiner Flirt wieder vorbei ist und sie sicher sein kann, dass niemand eine Erwartungen in sie legt. Denn Erwartungen anderer muss man erfüllen. Mindestens zu 100 Prozent.

Alleine Logik widerlegt das. Aber verinnerlichte Strukturen sind hartnäckig.

Das nicht vorhandene Selbstvertrauen hängt ebenfalls damit zusammen, denn klar: Wo kein Urvertrauen, da kein Selbstvertrauen. Misstrauen wohin sie schaut, sozusagen.

Sie ist ein absoluter Kopfmensch, weiterer Schlüsselsatz aus dem Coaching. Ihr Handeln wirkt sehr männlich. Dito. Zudem wurde ein unerwarteter Aspekt ihrer Depressionen identifiziert.

Es ist noch gar nicht alles auseinanderzuklamüsern, was das Coaching bewirkt hat, mit ihr gerade macht etc.
Die wesentliche Information dieses Beitrags ist, dass sie endlich einen Schritt Richtung „Neues“ gemacht hat. Hat Jahre gedauert. Aber wenn sie es kann, können es die Leser auch, nur Mut!

Arbeitstitel: Ohne Worte ;)

Auf Twitter hat Mamamotzt schon angerissen, wie der aktuelle Umgang verlaufen ist. Nämlich: Gar nicht!

Ex versuchte zweimal anzurufen in der letzten Zeit, leider war Mamamotzt samt Brillanten nicht daheim, und den AB nutzt Ex nicht, maximal sagt er, dass er dran sei.
Mamamotzt erinnerte ihn per Mail an die gemeinsam vereinbarte schriftliche Kommunikation (letzter Blogpost), was ihn zu diversen Drohungen und Beleidigungen verleitete.

Als Mamamotzt klar wurde, dass ein wichtiges WM-Spiel in die Umgangszeit fallen würde, wurde gleichsam klar, dass es mal wieder ein mindestens kompliziertes Wochenende werden würde.
Eine weitere Mail von Ex mit der Bestellung geschniegelter Kinder zur üblichen Abholzeit ließ aber doch vermuten, dass er sie trotzdem holen wolle.

Zur Abholzeit aber erreichte Mamamotzt die Nachricht, dass Ex leider nicht pünktlich sein könne (Ausrede No. 723, dummerweise zum zweiten Mal nacheinander benutzt, neu allerdings: Durch Dritte ausrichten lassen!) und sich unbestimmt verspäten würde.

Auftritt: Die trampelnde Nachtigall (geliehen bei @Mama_arbeitet).

Nach diversen offiziellen Gesprächen (JA, Gericht) lautet die Regel, dass die Brillanten nicht länger als 15 Minuten warten brauchen, wenn eine so unkonkrete Zeitangabe im Raum steht. Weil durchaus auch mehr als 24 Stunden aus „bisschen später“ geworden waren.

In diesem Fall wurden es nur rund 18 Stunden.

Während Mamamotzt sämtliche lang geplanten Aktivitäten und vor allem Auftragsarbeiten kinderkompatibel umwandeln musste, die Brillanten mal eben hier, da und dort mit einlud/ankündigte und sie tatsächlich vorsichtshalber mit auf einen Termin in 1,5 Stunden Autofahrt Entfernung mitnahm (Motivation und Zuwendung für bitter enttäuschte Brillanten, Verpflegung aus dem Boden stampfen und das definitive Zeitminus besser durch Rosaglas betrachten als real) erschien Ex tatsächlich wieder unangekündigt vor ihrem Haus.

Da auch das schon mehrfach vorkam und in hässlichen, wenn auch nicht körperlich physischen, Aktionen gegenüber Mamamotzt und Brillanten, endete, galt: vorbeugen!

Vorsicht, jetzt wechselt Mamamotzt in Gossenslang, weiterlesen könnte Ihr Empfinden empfindlich richtung Missfindung bewegen:
Wie Scheiße ist bitte ein Vater, der ein Fußballspiel seinen Kindern vorzieht, sie belügt, trotzdem sich noch „im Recht“ wähnt und genau den Stil weiterfahren wird?
Wie kriegt man eine solche Kackbratze bloß in den Griff?

Normalmodus wieder on:
Die Antwort lautet: Am besten eliminieren!
Nun sind auch die Brillanten wirklich angesäuert, ach was, – sauer!, dass sie so an der Nase herumgeführt werden.

Mamamotzt versteht das.