Das macht Mama!

Am Morgen gleich über einen aussagekräftigen Mama-Text in der Twitter-TL stolpern. Na prima, Salz in die Wunde!

 

Gestern war Zeugnistag und Mamamotzt war vorbereitet, aber der eine oder andere Brillant offenbar nicht so. Die Abbildungen schulischer Leistungen sahen, so lässt es sich zusammenfassen, durchaus schon mal besser aus. Am kongruentesten arbeitete wohl der Brillant, der in allen Fächern (!) eine drei aufweist, außer halt in Sport. (Erstaunlich, ehrlich gesagt! Keine Ahnung, woher die hervorragenden Leistungen bei den Bundesjugendspielen, beim Schwimmen – kürzlich war es noch die Stufe „ertrinkt höchstwahrscheinlich diesmal“ – und auch beim benoteten Eislaufen, – im hohen Norden, wo niemand jemals Eislaufen braucht!!! – kommen.)

Der eine oder andere größere Brillant versprach geschockt, jetzt doch mal mehr zu üben und weniger am Handy zu daddeln o.ä. Nun, ein Zeugnis wiegt wohl schwerer als wohlmeinende Mamamotztworte. 😉

Doch natürlich kamen von außerhalb wohl gemeinte Tipps, dass bei so schlechten Leistungen Mamamotzt mal ihre Alltagsstruktur überdenken müsse. Da sei ja offenbar zu wenig Förderung der Kinder im Spiel. Und diese nutzlose Arbeiterei, die Selbständigkeit, völlig überflüssig.

Mamamotzt hat gerade ganz andere Pläne bezüglich der Alltagsstruktur. Btw.

Wenn das Geld nicht reicht, weil Mamamotzt sich als Selbstständige nach dem letztjährigem Totalausfall gerade wieder etabliert, ist die familiäre Haushaltslage natürlich auch allein ihr „Problem“.

Samt der daraus resultierenden Mangelrente später. Ist ja auch wirklich so, hätte sie doch einen besser bezahlten Job angenommen, oder wenigstens mehr gearbeitet, hat sie doch niemand dran gehindert. *Hüstel …

Ein Mann/ ein Ex wird gesellschaftlich nicht be- (ver-)urteilt

Dass ein Ex sich  zum Beispiel mal eben über ganz viele Monate tot stellt, noch nie einen Pfennig oder Cent für seinen Nachwuchs spendiert hat, noch nie eine Hausaufgabe nachgesehen hat, nie auch nur einmal zum Training fuhr geschweige denn einen Wettkampf betreute oder zuletzt auch nur ein Wort mit den Kindern wechselt, ist aber so. Kann ja mal passieren. Auch, wenn das mal schon sieben, acht Jahre dauert.
Da darf sich eine Mama nicht dran festbeißen.

Und das ist durchaus exemplarisch! Eine Alleinerziehende hat schon die Kinder, da kann sie sich in allem anderen zurücknehmen und muss vor allem dem Ex gegenüber bitte unterwürfig auftreten. Mehr dazu demnächst in der Besprechung von „Mama zwischen Sorge und Recht“ von Carola Fuchs. Es ist einfach zu verbreitet.

Eine Mama macht DAS dann halt eben alles alleine. Und ist immer Schuld.

Tafjora hat in ihrem oben verlinkten Beitrag aufgezeigt, wie in verschiedenen Ecken der BRD und dazu im Vergleich in Frankreich Mütter, Arbeit und Kinder ein gesellschaftliches Phänomen sind.

Hier in Mamamotzts Ecke der Republik sind Arbeit und Kinder konträre, sich gegenseitig ausschließende Faktoren. Das tangiert in erster Linie Mütter, weil die eine Vereinbarkeit dennoch versuchen. Und in zweiter Linie wird es in vielen Jahren vielleicht ad hoc doch noch die Politik interessieren. Weil dann noch viel gravierender deutlich wird, was fehlt. Nachwuchs. Und Leistungen kompetenter Frauen.
Obwohl, vielleicht gleicht die gerade begonnene Zuwanderungswelle einiges aus. Und bringt im Idealfall neue, kinder- und menschenfreundlichere Denke mit.

Ach was, zu viel Komplexität am Morgen in zu wenig Blogpost. Entschudijense die abgehetzte Mamamotzt.

Gut oder böse ist nicht die Frage

Bald ist es soweit, dann wird sich Mamamotzt mit Ex und dem Richter unterhalten, warum es unbedingt nötig war, das Gericht zu bitten, ihr alleine zu erlauben, eine Therapie für ein Kind zu beginnen. (Anstelles des Ex, der sich nicht rührte.) Kein Weltuntergang, aber unschön und vermeidbar. Und sie ist bannig hibbelig, ui ui ui.

Man könnte meinen, vor Gericht ist immer einer gut und der andere eben böse. Die Filterblase von Mamamotzt würde sie vermutlich zu den Guten stecken. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass sie seit Monaten versucht hat, vom Ex eine Zustimmung zu einer Therapie für einen Brillanten zu bekommen.

Und es wird darum gehen, ob ihr Bemühen darum ausreichend war. Ob sie dem Ex hätte auflauern müssen an seinen vermuteten Aufenthaltsorten. Eine Arbeitsstelle ist nicht bekannt, dort kann man ihm nicht auflauern. Auf Post an seine Meldeadresse reagiert er nicht, das lässt vermuten, dass er sich selten dort aufhält. Wie in der Vergangenheit mehrfach vorgenkommen, wochenlang abwesend.
Wo hätte sie ihn treffen können?
Zum Umgang ist er monatelang nicht erschienen. Sonst hätte man da mal fragen können, ob er zustimmen möchte.

Sie braucht für die Therapie eines Kindes seine schriftliche Zustimmung. – Der wievielte Post zu dem Thema ist das eigentlich inzwischen …?! – Obwohl er nicht wirklich eine Ahnung hat, warum das Kind eine Therapie benötigt. (Hat er schon irgendwie, weil sie ihn in Kenntnis gesetzt hat, bereits vor Jahren. Aber er hat nie wieder nachgefragt. Vor Jahren hatte er bloß angekündigt, er wolle sich um das Kind fortan selbst kümmern. Als der Satz ausgesprochen war, war die Luft wärmer und die Ankündigung bereits vergessen. Passiert ist: nichts.)

Sie hat ihn mehrfach geschrieben. Keine Reaktion. Streng genommen. Denn er soll in anständigem Ton und verständlich antworten. Was er, wenn er überhaupt reagiert, offenbar nicht vermag. (Siehe Beitrag Gehirnquark, PW auf Anfrage.) Zumindest hat sie keine sachdienliche Information vom Ex bekommen.

Sie hat ihn aber nicht angerufen. Anrufen bewirkt nichts, so ihre Erfahrung aus der Zeit mit ihm, Thema ist sogar egal. In einem anderen Gerichtsbeschluss ist festgehalten, dass die Kommunikation zwischen beiden Eltern schriftlich zu erfolgen hat. Doch das war ein anderer Bereich, strenggenommen. Wird das ihr Verhängnis? Ist das akzeptabel?

Geht es, neben der dingend ersehnten Unterschrift, überhaupt um mehr, als um einen eventuellen richterlichen Rüffel?

Gemäß urban legends umwuselt einen solchen Termin schon die Entziehung des Sorgerechts. Ganz oder in Teilen. Einem oder aller Kinder. Und nun der „Witz“: das droht ihm, ihr aber auch!
Weil der Richter finden könnte, sie spiele mit ihrer Sorgepflicht und informiere den Ex nicht ausreichend. Dabei ist es einigen RichterInnen nämlich gleich, wie sehr sich die Exen einbringen oder nicht einbringen in die angeblich gemeinsame Erziehung oder ob sie sich gar davor verstecken. Wie hier. Im Namen des Kindeswohls habe man sich abzusprechen und einer von beiden müsse eben kompromissbereiter sein. (Mamamotzt wohl?!?)

Sie stecken bereits drin in der Mühle der Gerichtsverhandlungen und Gesetzesauslegungen. Manchmal geht es längst nicht mehr um Recht und schon gar nicht um optimale Situationen für die Kinder. Es geht manchmal nur noch um Verfahrensfehler und persönliche Ideologien. Auch Richter sind Menschen mit Biographien und eigenen Lebenserfahrungen und hängen gewissen ideologischen Schulen an. Nicht alle abstrahieren amtsangemessen.
Es kam schon vor, dass in ähnlichen Fällen wie diesem ein Alltagselternteil das Gericht verließ und alle Rechte verloren hatte. Trotz umfassender Sorgeausübung in allen Bereichen. Und eben nicht mit der benötigten Unterschrift den Saal verließ.

Sie hofft auf das Beste.

Last Friday

Mächtig viel Trubel für nur einen Tag

Letzter Freitag bei der alleinerziehenden Working-Mum Mamamotzt.

5.45 Uhr: Aufstehen und Frühstück für Fünf richten, ein Gast ist seit Tagen im Haus.

6.00 Uhr: Frühstück etappenweise mit den vier Kindern absolvieren. Lunchpakete haufenweise vorbereiten. (Kein Traumstart vor einem langen Tag. Aktuell aber Dauerzustand.)

6.15 Uhr: Den eigenen Kindern erklärten, dass ein spontaner Termin einen Tag außer Haus erfordert und beim Gast auf Verständnis hoffen. Was soll sie für die Party am Abend mit Mitbringbüffett vorbereiten?

6.30 Uhr: Müllsäcke an die Straße stellen, immer bis um 7 Uhr morgens und nicht über Nacht. Jaja. Soifz.

6.45 Uhr: Merken, dass das Kind, welches um 7 Uhr an der Bushaltestelle stehen muss, noch ein Geschenk für eine Geburtstagsfeier eingewickelt mitzunehmen hat, aber leider nicht wissen, wo das Geburtstagskind wohnt (gerade umgezogen in anderen Landkreis). Und eingewickelt ist das Geschenk auch noch nicht. Google Maps muss zackigst helfen. War eigentlich als entspannter, privater Mamataxi-Dienst inklusive Navi geplant. Mist: Mit Öffis ist das Haus so gut wie nicht zu erreichen. Absprachen mit anderen Eltern (Wer ist denn, verdammt noch eins, auch dort eingeladen?!) klappen so kurzfristig nicht mehr. Nach dem Verlassen des Hauses ist das betroffene Kind nicht mehr gut zu erreichen.
Das große Kind rettet die Situation und weiß einen Trick.
Hallelujah!

7.00 Uhr: Das letzte Kind wird geweckt und fertig gemacht.

7.30 Uhr: Unterlagen packen, Termin vorbereiten, aufhübschen. Feststellen, dass das jüngste Kind offenbar ein paar Stunden alleine bleiben muss und nichts von seiner Einsamkeit weiß. Shit!

8.30 Uhr: Zug verpasst. Gnah!
Zurück nach Hause, nochmal durchsaugen und Notiz für das jüngste Kind schreiben.
Und was kann man nun am Abend auf die Schnelle zur Party mitbringen?! Gewünscht wird Fingerfood. Hm.

8.40 Uhr: Feststellen, dass ein Netzwerktreffen, welches normalerweise am Monatsletzten stattfindet, vorgezogen wurde wegen Schulferien. Auf … tataa, natürlich den heutigen Abend. Schnell noch anmelden. Zwei Fahrten an einem Tag in die Großstadt. Teurer Spaß.

10.00 Uhr: Beim Termin eintreffen und 10 Euro für ein Tagesparkticket löhnen. Weil der nächste Zug hoffnungslos zu spät gefahren wäre. Vorteil: Enorm Zeit gespart!

10.10 Uhr: Beim Mailcheck auf dem Smartphone im Gehen lesen, dass eine Redaktion etwas möchte, aber keine Zeit haben für eine vernünftige Antwort. Lieber ausreichend durchdacht als zweimal korrigiert reagieren, lautet Mamamotzts Devise. Am Wochenende wird kein Verschnaufen möglich sein. Mist, muss das bis Montag liegen bleiben.

14.20 Uhr: Termin läuft. Kinderhandy läutet nicht. Hat das Geburstagsfeierkind alles gut gemeistert oder hat es keinen Empfang?

14.45 Uhr: Termin zufriedenstellend beenden. Allerdings war aufgrund eines Wechsels in der Betreuung der Senioren morgen und der noch anstehenden TOPs heute in der letzten halben Stunde ohnehin kein konzentriertes Teilnehmen möglich. Der Vortragende wird´s verkraften.

15.30 Uhr: Auf dem Heimweg Gebäckteilchen deftiger Art erstehen. Und gute Kekse für einen Ausflug mit noch mehr Gästen am nächsten Morgen.

16.10 Uhr: Ankunft an blinkendem Anrufbeantworter zu Hause. So viele Nachrichten waren noch nie drauf! Ist was passiert?! Zum Glück nicht. Aber aus der Party wurde aufgrund guten Wetters ein Grillabend. Bitte Fleisch bzw. gefälliges Grillgut mitbringen.
Definitiv zuviel Spontaneität für Mamamotzt. Naja, auf der Fahrt zur Party kann sie ja noch im Supermarkt ein Kräuterbaguette etc. …

16.15 Uhr: Anruf bei der Familie des Geburtstagskinds, ob man arrangieren könne, dass das eigene Kind eine Mitfahrgelegenheit am Abend (Ende: 20 Uhr!) bekommt. Das Netzwerktreffen … Eine schwer kranke Mutter haucht dort nur ein: „Ich kann nicht mehr, versuch´ es später noch mal!“ in den Hörer. :O Die Geburtstagsfeier würde aber laufen. ???
Ausrichten lassen reicht nicht, das Kind ist instruiert, nur auf persönliche Anweisung von Mamamotzt oder per Codewort mit anderen mitzufahren. Kind muss also später unbedingt persönlich ans Telefon kommen. Sein Handy ist leider ausgeschaltet oder der Akku leer.

16.25 Uhr: Mitfahrgelegenheit für die beiden Partykinder organisiert, denn da Mamamotzt zum Netzwerktreffen fährt, müssen die beiden irgendwie anders über Land zurück von der Party kutschiert werden. Klappt dank netter Bekannter!

16.45 Uhr: Restliche Anrufe beantwortet. War irgendwie alles dringend.

17.30 Uhr: Das jüngste Kind ist bespaßt, gefüttert und instruiert, wie es einige Stunden sicher alleine bleiben kann. Die morgige Tour geplant, den Party-Grillkorb vorbereitet, die Partykinder ins Auto verfrachtet und los zur Party via Supermarkt.

18.00 Uhr: Sehr versöhnliche Worte auf der Party bezüglich der Gästeunterbringung und -versorgung vernehmen. Gut unterhalten.

19.00 Uhr: Abflug.

19.15 Uhr: Feststellen, dass die neue Telefonnummer der Geburtstagsfamilie noch am Kühlschrank hängt. Hoffen, dass das jüngste Kind (alleine zu Hause) am Tablet ist und Nachrichten empfangen kann. Die Kinder sollen sich abends nicht um das Haustelefon scheren (weil der Ex da manchmal Dummzeug erzählte). Nachricht um Nachricht versendet sich. Scheinbar klappt das nicht. Doch zu Hause anrufen.
Jüngstes Kind geht ran, weil „Anruf von Mama“ im Display stand. Puh!

19.30 Uhr: Geburtstagsfamilie telefonisch erreichen, eigenes Kind sprechen und Situation erklären. Auf zum Netzwerktreffen!

20.00 Uhr: Let the networking begin!

20.35 Uhr: Nachricht vom Geburtstagsgast: Heile zu Hause. Puh! Situation zu Hause super! Noch mal Erleichterung!

21.30 Uhr: Noch nichts gehört von den beiden Partynudeln. Das kann gut oder schlecht sein.

22.00 Uhr: Aufbruch, irgendwie steckt allen Netzwerkerinnen (alles arbeitende Mütter!) die letzte Woche dieses Mal sehr in den Knochen.

Ankunft zu Hause: Alles in Ordnung, alle Kinder munter. Haus steht noch, Katze gibt es eh nicht. Uffz!

Was Mamamotzt erst am nächsten Tag erfuhr: Das Kind mit Geschenk erschien unangekündigt zwanzig Minuten zu früh bei der sehr kranken Mutter. Dieser #muttifail geht an Mamamotzt!
Die Party wurde besonders supertoll, seitdem Muttern verschwunden war. Es fehlt nur ein Teller aus dem Partykorb. Das Grillgut kam unangetastet zurück.
Das jüngste Kind hat stundenlang und pausenlos alle Filme von Lego Star Wars auf Youtube geschaut.

Und der Tag war irgendwie anstrengend. Selbst einigermaßen ausgeschlafen (bis 7 Uhr am Samstag) fiel ihr das nächste Aufstehen recht schwer.