Mails, Mails, meeh …

Das schöne am öffentlichen Tagebuchschreiben: Neben dem leichten Nachlesen, wann was los war, gibt es manchmal sogar noch klugen Input von Lesern oder Kopftätschler. (Hier ein Michael Jackson „Iloveyouall!“-Quietscher!)

Wann immer das Postfach von Mamamotzt eine neue Mail von Ex anzeigt, besteht Hoffnung auf sinnvollen Inhalt, der sich beim Öffnen leider stets zerschlägt.
So lässt sich hier seit Monaten nachlesen, dass Ex sich ausschließlich im Ton vergreift und die eingeforderten regeln der Kommunikation nicht einhält. Wenn es hier nicht chronologisch nachzulesen wäre, würde Mamamotzt ja selbst nicht glauben, wie hartnäckig Ex sich dummdoof stellt.

Somit ist es wohl in Ordnung, dass Mails von seiner Adresse fortan im Spam landen und ungelesen gelöscht werden.
Seit zwei Jahren und mindestens zehn Ansagen, dass die Mails zunächst keine Beachtung mehr fanden und ihnen eben jenes Schicksal widerfahren würde.

Die gewöhnlichen Regeln anständiger Kommunikation wurden nicht eingehalten. Ende.

*Beispiel-Mail:
tach, ich will wissen, wann ich die kinder haben kann. zieh ihnen das beste an, ich lebe nicht auf dem dorf! du behältst die kinder für dich und willst sie mir nicht geben, du wirst sehen, was passiert. du willst mich treffen, aber du wirst sehen, was passiert zu deinem schaden!
ex

Gekündigt: „Beide Elternteile verpflichtet“

Mamamotzt hat den Totalboykott beschlossen. Gegen den Ex. Seit dem Wochenende.
Jahrelang fragte sie sich, ob er einfach ein wahnsinnig naiver Unglücksrabe sei, oder eiskalt berechnend. Den Unglücksraben mimte er stets hervorragend, fast jeder nimmt es ihm ab, und sicher kann man alles aus seiner Perspektive so erklären, wie er es zu tun pflegt. Oder: Man(n) entscheidet sich anders und übernimmt die Verantwortung.
Durch mehrere dämliche Lügen seinerseits ist Mamamotzt endgültig klar geworden, dass er wirklich eiskalt berechnet, was für ihn an Vorteil drin ist. Wenn er die Kinder holt, hier oder da mit ihnen auftaucht, und dass er die Kinder im wesentlichen als Einkommensgenerator betrachtet. Sowie als Statussymbol.
Herr, wirf Hirn herab!
Warum hat sie vieles nicht sehen können in den Jahren vorher? Warum reichten ihr nicht mal die ständigen, wiederholten Demonstrationen seiner Unzuverlässigkeit?
Weil sie es nicht sehen wollte. Ja! Leider!
Weil sie auch dachte: Im Gesetz steht ja, beide Elternteile müssen sich nach einer Trennung wohlwollend kümmern und den Umgang mit dem jeweils anderen Elternteil unterstützen und positiv darauf vorbereiten und einwirken (sinngemäß). Dagegen auf keinen Fall verstoßen und immer schön „brav“ sein, damit nichts passiert.*

HAH!

Als empathischer Mensch, als gute Mutter und nicht zuletzt als Philantrophin blieb Mamamotzt den Brillanten gegenüber immer neutral, den Ex betreffend. Suchte keine Entschuldigungen, aber sprach auch nicht negativ.
Ging sofort auf jeden Kontaktwunsch der Brillanten zum Ex ein, auch wenn diese gerade wieder die x-te monatelange Unterbrechung aus dem Nichts zelebrierte. Und schürte so leider selbst immer wieder Hoffnung bei den Brillanten. Und vielleicht auch bei sich. – Kann man(n) denn wirklich seine eigenen Kinder so nachlässig behandeln?! –

STOPP!

Seit dem Wochenende steht Mamamotzt zu ihrer neuen Überzeugung (die Umstehende ja schon lange hatten), und sie will nichts mehr beschönigen.
Eine Mamamotzt, die sich einen Standpunkt gönnt und den vertritt, dürfte den Brillanten gut tun.
Auf geht´s!

*Vermutlich geht es vielen Müttern so wie Mamamotzt: Sie haben riesige Angst, dass ihnen die Kinder „weggenommen“ werden. Kinder, um die sich der Ex oft nie oder nur wenig gekümmert hat. Aber weil es „sein Recht“ ist, sich gesetzlich zu „wehren“, und weil Mütter (gilt alles auch vice versa, Betreuungselternteil und so, Kauderwelsch) ziemlich leicht nachzuweislich gegen irgendwas verstoßen, was angeblich der Bindung zum anderen Elternteil im Weg steht. Und weil der andere Elternteil gegenüber der Mutter machtlos ist, hilft seit einiger Zeit das Gesetz vermeintlich entrechteten gerne nach. Eine nicht aus der Luft gegriffene Sorge, dass der Ex die Kinder „bekommt“.

„Sapperlot, ich will aber“

Vor einer Woche erschien Ex nicht zum vereinbarten Umgang. Irgendwann kam er wohl. Binnen des Wochenendes. Ohne Ankündigung. Und ohne Mamamotzt samt Brillanten zu antreffen. (Termine.)
Keine weitere Information von ihm bis heute, warumwiesoweshalb. (Mamamotzt bringt den Brillanten bei, dass man sich abmeldet, eine Verspätung ankündigt, sich evtl. entschuldigt für Verspätungen etc.)

Macht nichts, Ex braucht das nicht. Er erschien dann einfach mal gestern. Ohne Ankündigung. Fährt extra die ganze Strecke her, ohne vorher zu fragen, ob die Brillanten da sein würden! Braucht er ja nicht. Sind halt seine. Haben halt da zu sein, wenn er sie „haben will“.

Brillanten waren alle nicht da, freitags wird nach Kräften gespielt. Außer an den Papa-Wochenenden, weil man dann pünktlich auf einen Papa warten muss, der zu spät oder gar nicht kommt. 10% Pünktlichkeit ca.

Unerhört, Mamamotzt kooperiert ja gar nicht, er will die Kinder!
Ex verdrehte die Umgangszeiten (Mamamotzt hätte sich vertan, heute wäre nämlich richtig!) und verhedderte sich (weil: stimmt ja nicht, mit keiner Begründung).
Ex verplapperte sich (schon wieder andere Begründung, warum das Auto genau zum letzten Deutschlandspiel eine Panne hatte).
Ex verplapperte sich nochmal (muss die Brillanten vorzeigen bei Verwandten aus Amiland, viel Zeit bleibt nicht bis zum Abflug).
Ex wird (heute) wieder vor der Tür stehen. Da kann Mamamotzt egal wie oft die gemeinsam getroffene GERICHTLICHE UMGANGSVEREINBARUNG ins Feld führen. Für ihn gilt die nämlich nicht. Einfach, weil es ihm nicht passt und dann hält er sich nicht dran.

Mamamotzt hat geprüft, es gibt nichts, was solchen Menschen verbietet, sich täglich an die Haustür zu stellen und zu nerven. Immerhin blieb es diesesmal friedlich.

Die Brillanten sind im Bilde und haben keine Lust, mal eben vorgeführt zu werden. Ihren Loyalitätskonflikt verringert das allerdings nicht.